da bin ich ambivalent, vom Kopf her ganz klar liberal, aber ich habe so viel mit Schwulen zu tun, dass ich mir selbst etwas vormachen würde, wenn ich sagen würde, es macht keinen Utnerschied.
Mein Schwager ist schwul, mein zweiter Chef, an meinem Arbeitsplatz gibt es einige Schwule, mein Mann arbeitet in einer Firma, dessen beide Inhaber schwul (ein Pärchen sind ) und dazu ein Drittel der Kundschaft (Fitnessbereich) auch schwul ist.
Ich sage es mal so: was mir wirklich total auf die Nerven geht, ist das Tuntengetue, es gibt Tuntenschwule und "männlichere" Schwule. Mach mal einen Kaffeemittag oder eine Shoppingtour oder ein einwöchigen Urlaub mit Schwulen....nur mit lauter Weibern auf einem Haufen kann es schlimmer sein, aber auch da ist ja nicht Weib = Weib ;-)
Manche sind eitler und mimosenhafter als eine Tussi, andere sind abgesehen von ihrern gut ausgebildeten sozialen Fähigkeiten eher unauffällig. Ich denke, es kommt auch auf das Alter, die Lebensumstände an. Mein zweiter Chef zB lebt seit Jahren in einer festen Beziehung, gemeinsame Wohnung, sie sind beide geoutet, führen ein normales Schwulenpaarleben. Für eine Frau kann es in direktem KOntakt sehr angenehm sein, Schwule verstehen Frauen meist besser, anders besser, teilen teilweise auch gleiche INteressen wie die "typische" Frau (ich bin keine ;-)) und lieben es über Klamotten, Aussehen, Körperkult usw. zu reden.
Mein Schwager dagegen ist in der Szene, ständig wechselende Partner, ständig getrieben, selbstverliebt, steckt sein ganzes Geld in die Balz.
Richtige traurig erlebe ich ältere Schwule, viele sind nicht geoutet, außer eben im Fitnessstudio meines Mannes, leben ein einsames, isoliertes Leben. Sie sind sehr angenehme Zeitgenossen, aber trotz rgelmäßígem KOntakt bleiben sie unnahbar.
Wenn du mich fragen würdest, was mich an Schwulen stört, würde ich spontan sagen: dass es STÄNDIG Thema ist. ich kann das Schwesterngequatsche nicht mehr hören, mach mich auch inzwischen drüber lustig, wenn mir meine schwulen KUmpels damit übertreiben. Jede party machen sie zum Schwulenkult, irgendwie ist es immer Thema. das ist paradox, hat man doch als Außenstehender oft keine Kenntnis darüber sondern denkt, sie wollten alle gleichgesehen werden. Ist aber gar nicht so.
der aktuelle Freund meines Schwagers war verheiratet, hat 2 Kinder, hat sich mit 34geoutet, er ist für der am wenigsten auffallende Schwule überhaupt, weil er viele typische Heteroverhaltensweisen adaptiert hat. Er macht auch nicht so auf Softie, obwohl sie alle immer schmusen wollen udn turteln schlimmer als Teenager.
IN der SChule stelle ich mir das alledings noch schwierig vor, weil dort meistens nach Gruppe gegen Außenseiter gesucht wird. Schwule eignen sich da leicht als Sündenböcker. Wenn du damit umgehen lernst, wird dich das auf Dauer stärken.
Schwule besitzten die gleiche Menschenwürde wie Heteros, das ist ein Fakt. Jeder, der glaubt - egal, was man sonst darüber denken mag - in der heutigen Gesellschaft HOmosexualität verleugnen oder stigmatisieren zu müssen, der hat selbst ein Problem, das er nach außen projiziert. Es gibt sie überall, in dem Stadtteil, wo ich lebe, laufen sie scharenweise durch die Straßen, ein liberaler Zeitgeist ist schon erstrebenswert.
ABer wie gesagt, jeder hat ebenso das Recht, eine persönliche Meinung zu haben. schlimm ist nur, wenn sie rein auf Geschwätz von außen beruht. viele haben noch nie mit Schwulen zu tun gehabt und haben einfach so eine Abneigung, eben weil sie "anders" sind, das finde ich verwerflich.
Als Frau kann EIN schwuler Freund wirklich ein Segen sein. Auf dem Haufen und unter sich können sie jedoch sehr nerven, aber das ist ja mit allen Typen unter sich so ;-) unter einem Haufen Eintracht-Fans fühle ich mich auch nicht wohl... du verstehst, was ich meine.